7. Generationen Gastlichkeit

225 Jahre Ochsen

Die Historie des Hotel Ochsen Schönwald in Kürze : Erbaut 1796, bis 1907 gab es das Ochsen-Bräu-Bier, Ochsen-Schnaps-Distille bis 1943, 1972 wurde der Anbau erbaut, 1984 entstand das Landhaus, 2000 wurde das Gartenzimmer und der Pavillon gebaut, seit 2001 befindet sich anstelle der Brauerei der Wellnessbereich. (mehr Infos ein-/ausblenden durch Klick auf )

Der Ochsen war schon lange auf der Gemarkung Schönwald bekannt, jedoch war er in Weißenbach angesiedelt. Damals konnte man nicht einfach ein Wirtshaus eröffnen, sondern man brauchte eine “Schildgerechtigkeit”. Diese war streng limitiert, etwa so, wie heute das Brennrecht. Zudem konnte man sein Wirtshaus auch nicht so nennen, wie es einem passe, sondern der Name wurde von Amts wegen bestimmt. So kommt es übrigens, dass es im Schwarzwald nie mehr als 250 “Ochsen” gab. Und das ist der Grund dafür, dass es sich in den Schwarzwälder Orten so viele “Hirschen”, “Adler” und “Sternen” tummeln.

Martin Blasius, Uhrenhändler seines Zeichens und der Alturgroßvater der heutigen Besitzerin Barbara Martin, kaufte seinem Vetter, dem Adlerwirt, die Schildgerechtigkeit des Wirtshauses in Weißenbach im Jahr 1790 für 200 Gulden ab. So begründete er den Ochsen im 1796 errichteten Haus am Winterberg, in der Kirnacherstraße, die jetzt Ludwig-Uhland-Straße heißt. Heute beträgt der Silberwert dieser Gulden stolze 110.000 Euro.

Blasius’ Schwiegervater verkaufte dem jungen Paar - Blasius hatte Elisabeth Siedle, die Tochter des “Hirschen” gefreit - gut 20 Juchert Feld und Wald und schenkte ihnen 9 Morgen “Sägwald” als Mitgift anlässlich der Vermählung dazu. Ein Juchert war damals die Fläche, die ein Ochsengespann in einem Tag umpflügen konnte, etwa 3.300 Quadratmeter.

Von Generation zu Generation wurde der Ochsen nun weitergereicht, man hielt Vieh, betrieb Landwirtschaft, aus der die Zutaten für die Schwarzwälder Speisen im Wirtshaus stammten, und das Haus konnte die jeweilige Familie Martin gut ernähren. Es war damals gang und gäbe, dass Familien mit Hotels und Wirtshäusern mehrgleisig fuhren. Klassisch ist die Verbindung Landwirtschaft, Brauerei und Hotel, wie sie auch im Ochsen stattfand. Doch auch ein Taxiunternehmen nannte die vierte Generation Martin ihr Eigen. So war die Abholung der Sommerfrischler, die in den Nachkriegsjahren hauptsächlich per Bahn anreisten, an der nächsten Bahnstation St. Georgen kein Problem. Um diese Zeit muss es auch gewesen sein, als ein großes Plakat dem Ochsen warb: “Garantiert staubfreie Zimmer!” Denn tatsächlich waren asphaltierte Straßen noch nicht die Regel. Mit solch kleinen Dingen buhlte man also um die Gunst der Gäste.

Man darf nicht vergessen, dass in den Boomjahren die Ansprüche der Gäste sehr auf die Probe gestellt wurden: Meldeten sich mehr an, als das Haus fassen konnte, so lagerte man sie auch schon mal zu nahem Bekannten in deren Wohnzimmer aus. So ausgelagerte Gäste mussten auch einige Minuten Fußweg zum Hotel in Kauf nehmen, in dem das Frühstück eingenommen wurde. Außerdem war fließend Wasser ein Luxus, den nicht viele sich leisten konnten.

Nach 1965 schreibt der Chronist Richard Dorer: “Es war ein bescheidenes Haus mit wenigen einfachen Zimmern und nur 2 Angestellten.” In diesem Jahr übernahmen Ursula und Horst Martin in 5. Generation das Hotel und stellten die Zeichen auf Zukunft. Der “Fremdenverkehr” nahm weiter zu und so war es ihr Wille, aus dem einfachen Haus ein Hotel für den anspruchsvollen Gast zu machen.

Viele Häuser, die zu dieser Zeit investierten, verschwanden sehr schnell von der Bildfläche. Nicht so der Ochsen - wegen der vorausschauenden Planung von Horst Martin. 1972 baute er den neuen Bettentrakt mit modernen Zimmern über dem ehemaligen Brauereigebäude, sechs Jahre später das Hallenbad mit Sauna und 1981 kam ein Tennisplatz hinzu. Ivan Lendl, John McEnroe, Björn Borg und Jimmy Connors bestimmten damals das Geschehen.

1984 wurde über dem Eiskeller der Brauerei das Landhaus mit weiteren Zimmern errichtet, sodass der Ochsen Mitte der 1980er Jahre über 80 Betten verfügte und sich mit 22 Angestellten um das Wohl der Gäste aus aller Herren Länder sorgte. In diesem Jahr wurde der Ochsen Mitglied der “Ringhotels Deutschland” und Clubhaus des Rotary-Clubs Furtwangen-Triberg, welcher bis heute Meetings und Events im Ochsen abhält.

Die Investitionen und der Aufbau des Ochsens, welcher von Ursula und Horst Martin zu Wege gebracht wurden, wurde in den folgenden Jahren von Barbara Martin und Björn Dalbeck-Martin fortgeführt.

In den 2000er Jahren wurde im unteren Restaurantbereich der Anbau “Gartenzimmer” fertiggestellt, welcher die Kapazitäten im Restaurant um 64 Plätze erweitert hat und für Hochzeiten, Geburtstage, Firmenveranstaltungen und andere Festivitäten genutzt werden kann. Die so entstandene neue Dachfläche wird von den darüber liegenden Zimmern als Terrasse genutzt.

Ebenfalls in den 2000er Jahren wurde der alte Gewölbekeller der Brauerei zum Wellnessbereich mit zwei Saunen, Dampfbad und Solarium, sowie die ehemaligen Garagen im Erdgeschoss zu Behandlungsräumen umgebaut. Da der Ochsen nun mittlerweile vier Stockwerke - vom Wellnessbereich im alten Brauereikeller bis zum dritten Stock mit Gästezimmern - für die Gäste begehbar gemacht hat, kam 2004 der Außenlift hinzu, über welchen drei der vier Stockwerke erreichbar sind.

In den 2010er wurden die Zimmer im 1972 erbauten Bettentrakt komplett neu renoviert, wodurch drei neue Kategorien mit insgesamt 18 Zimmer entstanden. Das Haus zählt seither bis heute 34 Zimmer mit 68 Betten, wobei einzelne Zimmer bis zu zwei Zusatzbetten aufnehmen können, sowie zwei Familienzimmer mit jeweils 4 Betten.

Die Corona-Krise in 2020 und 2021 zwang Familie Martin und das Ochsen-Team zu einer Zwangspause. In der Zeit des siebenmonatigen zweiten Lockdowns wurden viele Bereiche des Restaurants komplett neu renoviert und auf moderne Systeme umgestellt. So wurde die warme Küche von Grund auf neu konzipiert und installiert. Das Getränkebuffet im Restaurant wurde ebenfalls komplett herausgenommen und durch eine neue Bar mit viel Platz ersetzt.

Das Personal profitiert nun von der aktuellsten Kassentechnik und -Software, die große Rationalisierungen brachte: Laufwege verkürzten sich, Bestellungen kamen effizienter in den jeweiligen Bereich, Informationen zu Produkten und Dienstleistungen konnten schneller abgerufen werden. So kann der Service noch gästeorientierter gestaltet werden.

Familie Martin:

Familie, Leidenschaft und Liebe zum Detail.

 
 

Barbara Martin und Björn Dalbeck-Martin sind die aktuellen Geschäftsführer und Besitzer des Familienbetriebs.

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1990 nach der Lehre und einem längerem Auslandsaufenthalt in Frankreich, kam Barbara Martin wieder zurück in den Ochsen. 2001 übernahm sie schließlich den elterlichen Betrieb zusammen mit ihrem Ehemann Björn Dalbeck-Martin.

Barbara Martin leitet seither das Restaurant. Nicht nur die operative Leitung des Restaurants obliegt Ihrer Verantwortung, sondern auch die liebevolle und detailreiche Dekoration, die im ganzen Hotel zu sehen ist. Zu jeder Jahreszeit schmückt Sie den Ochsen entsprechend, was mittlerweile das Aushängeschild des Betriebes geworden ist. Nicht nur die aufwändige Dekoration entspringt Ihrer Kreativität, sondern auch alle Blumengestecke und -Arrangements welche Sie jede Woche erneuert.

Die ansprechende Größe der Weinkarte entstand über Jahre ebenfalls aus der Leidenschaft von Barbara Martin. Gleich nach dem Eintritt in den elterlichen Betrieb fing Sie an die Weinkarte des Hotelrestaurants aufzubauen. Über die Jahre hinweg vergrößerte Sie Stück für Stück die Weinkarte. Heute kann der Ochsen knapp 395 unterschiedliche Positionen sein Eigen nennen.

Auch Ihre private Leidenschaft verbindet Sie mit Ihrem elterlichen Betrieb: Das Sticken von Kissen. Alle Kissen, egal ob im Restaurant, auf den Zimmern oder im Eingangsbereich sind handgemacht. Auch die Türschilder sind selbst gestickt.

Björn Dalbeck-Martin leitet die Rezeption des Hotels. Alle Zimmereinrichtungen und Beleuchtungen werden von dem Ehepaar selbst ausgesucht, ohne Hilfe von Innerarchitekten oder Raumausstattern. Alles im Ochsen ist ein einzigartig.

 
 

Die 7te Generation bilden Franziska und Florian Martin.

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Franziska Martin - gelernte Restaurantfachfrau mit Zusatzqualifikation Küchenmanagement und Bachelor of Arts Hotelmanagement - ist seit November 2020 fester Bestandteil der Ochsenfamilie. Durch Sie kamen viele neue Ideen in den Ochsen, welche teilweise bereits umgesetzt, teilweise in den kommenden Jahren umgesetzt werden. Nach dem erfolgreichen Abschluss Ihres Bachelor-Studiums übernahm Sie die Buchhaltung und arbeitet aktiv in allen Abteilungen mit. Durch Corona konnte Sie sich in vollen Zügen mit der Umgestaltung digitaler Bereich wie z.B. Homepage, Wellnessbuchungs-Tool sowie den Social Media-Kanälen beschäftigen. Florian Martin hat im Mai 2022 in die Familie eingeheiraten und entsprechende der 6 Generationen zuvor, trägt auch er einen Teil zur langen Familientradition bei.

Florian Martin ist gelerner KFZ-Meister. Er ergänzt die Familie perfekt, durch sein technisches und handwerkliches Verständnis.